Nur wenige kennen ihn in seiner Heimatstadt Osnabrück, den wohl einzigen deutschen Vertreter des Konstruktivismus. Friedrich Vordemberge-Gildewart wurde 1899 in der niedersächsischen Provinz geboren und entwickelte sich zu einem internationalen Künstler. Von 1919 an studierte er an der Technischen Hochschule in Hannover Architektur, Malerei und Plastik. 1922 machte Vordemberge-Gildewart die Bekanntschaft einflussreicher Künstler wie Hans Arp, Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer und Kurt Schwitters. Zusammen mit Hans Nitschke gründete er 1924 die Künstlergruppe "Gruppe K". Auf Einladung Theo van Doesburgs tritt er in die Gruppe "De Stijl" ein, die sich zum Ziel gesetzt hatte einen neuen Kunststil mit neuen Inhalten zu etablieren.1927 ruft Vordemberge-Gildewart zusammen mit Carl Buchheister, Rudolf Jahns, Hans Nitschke und Kurt Schwitters die "abstrakten hannover" ins Leben. 1932 wird er Mitglied der Künstlergruppe "Abstraction-Création". Die Arbeiten Vordemberge-Gildewarts haben einen hohen Wiedererkennungswert. Typisch für seine Arbeiten sind die graphischen Elemente: schräge Geraden, schwebende Dreiecke und schmale Stäbe. Er nahm an vielen internationalen Ausstellungen in London, New York und Paris teil. Von 1954 an bis zu seinem Tod am 19. Dezember 1962 war Vordemberge-Gildewart an der Hochschule für Gestaltung in Ulm tätig. Vordemberge-Gildewart beteiligte sich 1955 an der Dokumenta 1 und an der Dokumenta 2 1959. Die Stadt Osnabrück verlieh ihm die Justus Möser Medaille. Sein Gesamtwerk umfasst 9 Aquarelle, 27 Collagen, 7 Fotomontagen, 223 Kompositionen, 6 Lithographien, 22 Studien und 106 Zeichnungen. Werke von Vordemberge-Gildewart sind in über 40 Museen weltweit zu finden. Er wurde auf dem Hasefriedhof in Osnabrück bestattet. Vordemberge-Gildewart gilt auch heute noch als Geheimtipp für "Eingeweihte"!
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